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ABGESCHLOSSENE PROJEKTE
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Im Auftrag der Stadt Viernheim hat das IPE in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Viernheimer Agenda 21 im Juni 2001 die inhaltliche Durchführung und die begleitende Beratung des Projektes "Interkulturelles Umweltlernen" in sechs Viernheimer Kindertageseinrichtungen übernommen. Das Projekt wurde 2003 erfolgreich abgeschlossen.
Das sozial-ökologisch orientierte Projekt möchte erreichen, dass die interkulturelle Dimension auch in die Umweltbildung eingebracht werden soll. Ausgehend von dem Motto: "Mit allen Sinnen wachsen und dabei sprachliche und soziale Kompetenzen erwerben" soll in dem Projekt der offene und respektvolle Umgang mit Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten und mit Tieren und Pflanzen im alltäglichen Miteinander mit Leben erfüllt werden. Diese Verknüpfung von Zielen der Umweltbildung mit dem sozialen Ziel der Entwicklung von interkultureller Kompetenz ist ein, im Sinne der Agenda 21, wirkungsvoller Ansatz zur Erlangung von Handlungskompetenzen in einer globalisierten Welt.
Projektphasen
1. Phase: |
Projektentwicklung mit den beteiligten Kindergartenteams |
2. Phase: |
Konzeptentwicklung, abgestimmt auf die spezielle Situation in den einzelnen Kindertagesstätten |
3. Phase: |
Erprobung des Konzeptes |
4. Phase: |
Zusammenstellung der Erfahrungen und Anregungen in einem Handbuch, um diese für andere Kindertagesstätten verfügbar zu machen |
Zur Tradition geworden ist inzwischen die Aufführung der IPE-Theatergruppe „Primobireins“, die seit 1989 in wechselnder Besetzung besteht und nach einem zweitägigen Vorbereitungsseminar im Sommer jedes Jahr ein neues Theaterstück auf die Bühne bringt. Das Stück wird alljährlich anlässlich der interkulturellen Woche im September im Neustadtzentrum aufgeführt und im Laufe der folgenden Monate auch in den Einrichtungen der beteiligten Erzieherinnen wiederholt. Es melden sich erfahrungsgemäß jeweils ca. 5-7 Erziehungskräfte unterschiedlicher kultureller Herkunft und Erstsprache an, so dass mehrsprachige Stücke z.B. in den Sprachen Türkisch, Italienisch und Deutsch entstehen.
Aufgrund des regen Interesses seitens der Einrichtungen werden
zusätzliche Vorführungen der Theatergruppe „Primobireins“
angesetzt.
Im Rahmen einer zweijährigen Maßnahme förderte das IPE, 15.10.2001 - 15.10. 2002 und 04. 12. 2002 - 18. 07.2003, türkischsprachige Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren, die eine gezielte Förderung in Deutsch unter Berücksichtigung ihrer Muttersprache brauchen. Die Maßnahme wurde vom IPE in 2 Mainzer KiTas, (städt. KiTa Neustadtzentrum und städt. KiTa Lerchenberg 1) durchgeführt, fachlich begleitet und ausgewertet. Die Förderung bezog sich auf den für die Einschulung wichtigen Wortschatz, die Begriffsbildung und die Ausdrucksfähigkeit, logisches Denken und angemessenes soziales Verhalten.
Gefördert wurden auch Kinder mit besonderen Schwierigkeiten. Hierbei handelte es sich um Kinder, die in schwierigen sozialen und familiären Situationen aufwachsen, oder um Kinder, die im Kindergarten besondere Schwierigkeiten haben. Eine grundlegende Voraussetzung zur Aufnahme in die Fördermaßnahme war die Bereitschaft der Eltern und des betreffenden Kindergartenteams mit der eingesetzten Fachkraft zu kooperieren.
Hauptziele der Maßnahme war die Prävention von Schulschwierigkeiten , die Förderung der deutschen Sprache, die Unterstützung der Zwei- und Mehrsprachigkeit.
Durch die Aufwertung der Muttersprache wird den Kindern das Erlernen der Zweitsprache Deutsch erleichtert. Dahinter steht das Ziel, die kulturelle Identität der Kinder zu stärken und ihnen über die Förderung ihrer Selbstachtung die Integration in den Kindergarten zu erleichtern.
Feinziele der Maßnahme waren Abbau von Kommunikationsbarrieren, wodurch eine Erleichterung der Eingewöhnung erreicht werden sollte. Das Kind sollte sich mit seiner Sprache vollständig angenommen fühlen.
Erreicht werden sollte eine Stärkung der Fähigkeit zur Konzentration und Aufmerksamkeit, die Erweiterung und Differenzierung des Wortschatzes in der Zweitsprache Deutsch, die Bildung und Festigung von Satzstrukturen in der Zweitsprachen Deutsch, das Erkennen und Definieren von logischen Kategorien einer Sprache (z.B. Oberbegriffe / Unterbegriffe), Verbesserung der Aussprache , Förderung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Übung in der Feinmotorik.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden die Aktivitäten in Einzelbetreuung, in Kleingruppen oder innerhalb der Großgruppe angeboten und durchgeführt, was je nach Einzelfall und Situation entschieden wurde.
Die Maßnahme wurde von der Stadt Mainz und dem türkischen Generalkonsulat als Modellprojekt finanziert. Für die Inhalte und Koordination war das IPE zuständig. Bei der zweiten Durchführung im Jahr 2002/ 2003 war die Förderung auf 10 Kinder begrenzt und wurde von einer zweisprachigen Fachkraft in zwei Kindertageseinrichtungen in 8 Stunden wöchentlich durchgeführt.
Die Maßnahme wurde von einer Projektgruppe des IPE begleitet und ausgewertet. Neben zwei Vertreter/-innen des IPE - Teams gehörten ihr die zweisprachige Fachkraft, eine Logopädin und die Leiterinnen der beiden in das Modellprojekt einbezogene KiTas an.
Die geplante bedarfsentsprechende Ausdehnung /Fortsetzung der Maßnahe ist uns trotz des großen Bedarfs und der Nachfrage seitens der Einrichtungen und Eltern türkischer Herkunft aus finanziellen Gründen bedauerlicher Weise nicht gelungen.
Träger der Maßnahme war die Stadt Neuwied
Für die Erzieher/-innen aus Kindertageseinrichtungen in Neuwied, die einen sehr hohen Anteil an Migrantenkindern haben, wurden 4 zweitägige Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.
Auftraggeber und Träger:
Diese Maßnahme wurde im Rahmen des Projektes "Hessen grenzenlos" vom Jugendamt der Stadt Gießen angeboten
Durchführung:
Die Kursmodule wurden nach den Vorschlägen des Jugendamtes vom IPE mitgestaltet und wurden von Referenten/Referentinnen des IPE durchgeführt.
Zielgruppe:
Das Fortbildungsangebot richtete sich an Migrantinnen, die mit
6
Stunden pro Woche in 7 städtischen Kindertagesstätten
beschäftigt waren (geringfügig Beschäftigte). Bis auf
eine Mitarbeiterin, die persisch als Muttersprache sprach, hatten alle
Mitarbeiterinnen türkisch bzw. kurdisch als Muttersprache.
Die vorhandenen Mitarbeiterinnen bildeten eine sehr heterogene Gruppe,
da ihr Alter und ihre schulische Bildung aber auch ihre
Berufserfahrungen in den Einrichtungen sehr unterschiedlich waren.Die
Migrantinnen verfügten nicht über eine
Erzieherinnenausbildung.
Aufgabe:
Die Mitarbeiterinnen mit Migrationserfahrung haben eine wichtige Rolle im Rahmen der interkulturellen Erziehung in den Kindertagesstätten. Sie sind Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen und wichtige Ansprechpartner für ausländische Eltern. Sie sprechen mehrere Sprachen und haben damit eine Vorbildfunktion. Ihre Kompetenz soll durch Fortbildungsmaßnahmen erweitert werden.
Ziel:
Nach Teilnahme an den Fortbildungen sollten die jetzt geringfügig Beschäftigten bei Freiwerden einer Stelle als "Zusatzkraft zur besonderen Betreuung von Kindern ausländischer Herkunft" eingesetzt werden.
Dauer und Inhalt der Fortbildung:
Die pädagogische Weiterbildung wurde am 04.12.2001
öffentlich vorgestellt und begann am gleichen Tag mit einer
Einführung der Teilnehmer/-innen in den geplanten Kurs.
Für den Kurs waren 6 Module zu je 12 Stunden vorgesehen. Die
Gesamtstundenzahl von 72 Stunden wurde auf 12 Arbeitseinheiten zu 6
Stunden aufgeteilt, die an den unten angegebenen Samstagen jeweils von
10.00 bis 16.00 im Zentrum für interkulturelle Bildung und
Begegnung (ZiBB) in Gießen durchgeführt wurde.
Seit April 2005 wird in der Städt. Kindertagesstätte
„Goetheplatz“ in Mainz eine „deutschitalienische Sprachbildung“
durchgeführt. Das Projekt, das seit Februar 2006 auch in der
benachbarten Goethegrundschule weitergeführt wird, wurde vom
Institut für Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich
Mainz, (IPE) initiiert und begleitet. Unser Partner ist der Verein
„Progetto Scuola Nord e.V.“, der sich für die Unterstützung
italienischer Kinder im vorschulischen und schulischen Bereich
engagiert. Beide Institutionen, deren Zusammenarbeit sich schon in
anderen Projekten bewährt hat, unterstützen nicht nur die
Deutschförderung von Migrantenkindern, sondern versuchen auch in
den Kindertageseinrichtungen die frühe Mehrsprachigkeit aller
Kinder zu fördern. In multikulturellen und multilingualen
Kindertageseinrichtungen und Grundschulen bieten sich dazu viele
kulturelle und sprachliche Ressourcen an. Um diese zu nutzen, wurde das
gemeinsame Projekt entwickelt.
In der „deutsch-italienischen Sprachbildung“ geht es darum, Kinder aus
italienischsprachigen und gemischtsprachigen (italienisch-deutsch und
andere bilinguale Kombinationen) Familien in der deutschen Sprache zu
fördern und gleichzeitig ihre erstsprachlichen Fähigkeiten zu
nutzen und zu erweitern. An diesem Projekt sind auch deutschsprachige
Kinder beteiligt, da sie die alltäglichen Kontakt- und
Sprachpartner italienischsprachiger Kinder sind, die miteinander und
voneinander lernen können. Dadurch wird den Kindern eine positive
Grundeinstellung und Zugangsmöglichkeiten zu anderen Sprachen
eröffnet.
Im Jahr 2005-2006 haben insgesamt vierzehn Kinder an dem Projekt
teilgenommen: zehn Kinder in zwei Kleingruppen in der
Kindertagesstätte und vier Kinder in der Grundschule.
Im Lauf der Zeit haben andere Kindergärten Interesse für ein
solches Projekt geäußert. Seit Oktober 2006 wurden deshalb
zwei weitere Einrichtungen in das Projekt einbezogen. Im Jahr 2006-2007
wurden neunundzwanzig Kinder angemeldet: sieben in der städt.
Kindertagesstätte Goetheplatz, elf in der Kath.
Kindertagesstätte St. Rochus, sechs in der städt.
Kindertagesstätte Kreyssigstrasse, fünf in der Grundschule
Goetheschule.
Die
Projektdokumentation finden Sie auf unserer Download-Seite
Ende der neunziger Jahre wurde vom Europarat das
Europäische Sprachenportfolio (ESP) entwickelt. Damit wurde ein
entscheidender Schritt getan, um sowohl in der Schule als auch durch
Lebenserfahrung erworbene Sprachkenntnisse international anzuerkennen.
Obwohl das Sprachenportfolio leichter bei Grundschulkindern, die
bereits des Lesens und Schreibens kundig sind, eingesetzt werden kann,
ließe es sich in modifizierter Form auch in Kindergärten
verwenden.
Im Rahmen eines Post-Promotionsstipendiums der Universität Messina
(I) zugunsten des IPE-Mitarbeiters Dr. Giovanni Cicero Catanese wurde
ein Forschungsprojekt konzipiert mit dem Ziel, die Anwendungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten des Europäischen Sprachenportfolios
zur Unterstützung einer interkulturellen und mehrsprachigen
Bildung in vorschulischen Einrichtungen zu evaluieren.
Das Projekt möchte durch die Einführung dieses Instruments in
der Praxis eines Kindergartens (Städt. Kindertagesstätte
Goetheplatz in Mainz) für das Jahr 2007-2008 sowohl die
Praktikabilität des europäischen Sprachenportfolios im
Elementarbereich überprüfen als auch einige seiner
Anwendungsbereiche herausfinden.
In diesem Projekt werden die Leitlinien des Europarates
berücksichtigt. Die Arbeit im Projekt stützt sich sowohl auf
das validierte spanische Sprachenportfolio für Kinder vom 3-7
Jahren als auch auf theoretische Entwürfe und Erfahrungen des
pädagogischen Teams des Instituts für Interkulturelle
Pädagogik im Elementarbereich - Mainz (IPE), das seit 2006
Seminare und Fortbildungen für ErzieherInnen zu diesem Thema
durchgeführt hat.
Auf unserer Download-Seite
finden Sie einen Artikel, der Teil der Präsentation des Projektes
bei der "1st International Conference on Linguistic and Intercultural
Education" war, die 27.- 29. November 2008 in Alba Iulia
(Rumänien) stattgefunden hat.
Literaturhinweise:
G. Cicero Catanese, Das
Europäische Sprachenportfolio: Seine Anwendungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten zur Unterstützung einer
Interkulturellen und mehrsprachigen Bildung in vorschulischen
Einrichtungen. Erste Ergebnisse einer Studie. In: Cornelia Ilie,
Teodora Popescu, Rodica Pioariu, Rodica Chira (Editors): Proceedings of
the 1st International Conference on Linguistic and Intercultural
Education - CLIE-2008. Alba Iulia: Aeternitas, 2008. ISBN
978-973-1890-05-0, 165-179.
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